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Atem holen oder Luft schnappen?

Eine HRV-Messung zeigt Dir, wie frei und entspannt Du atmest und wie Du über Atmung Dein Wohlbefinden steigern kannst.

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Atmung

Jeder Mensch kann seine Atmung verbessern.

Wie frei wir atmen, hängt ganz wesentlich davon ab, wie körperlich entspannt und geistig gelöst wir bei dem sind, was wir tun. Allzu leicht passiert es, dass die Atmung gerade bei sitzenden Tätigkeiten oder bei Stress flach, kurz und unergiebig ist. Dies verringert unser Konzentrationsvermögen und wirkt sich negativ auf die Ökonomie unseres Körpers aus.

Eine HRV-Messung gibt Dir Aufschluss darüber, wie Du atmest (Atmenfrequenz, Puls-Atem-Quotient), und stärkt überhaupt Dein Bewusstsein für die Atmung. Ein gesunder Atemrhythmus ist eine unterschätzte Kraftquelle: Herzfrequenz und Blutdruck fallen, Muskelverspannungen lockern sich, der Stresshormonspiegel sinkt, und mehr Gehirnareale werden aktiviert.

Mit einer HRV-Messung weiß ich, wie ich aus der Anspannung finde und freier atme.

Aus der Welt der Medizin

Einfach ausgedrückt: alle Zellen Deines Organismus sind auf ständige Sauerstoffzufuhr und konstanten Abtransport des verbrauchten Sauerstoffes in Form von Kohlendioxid angewiesen. Diese Arbeit erledigt das Herz-Kreislauf-System in Zusammenarbeit mit dem Atmungstrakt. Es handelt sich um eine unbewusst ablaufende Körperreaktion, die jedoch über bewusste Atemübungen nutzbringend trainiert werden kann.

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Medizinisch gesprochen: ohne physiologische und zelluläre Atmung bist Du nicht überlebensfähig. Mit zellulärer Atmung ist die aerobe Gewinnung des aktiven Energieträgermoleküls Adenosintriphosphat (ATP) gemeint, freilich unter der Verwendung von Sauerstoff als Reduktionsmittel. Mit physiologischer Atmung meint man Respiration – also die Leistung des Respirationstrakts (Mund, Kehlkopf, Luftröhre, Bronchien, Lungenbläschen). Das durch zelluläre Atmung entstandene Kohlendioxid wird gegen Sauerstoff getauscht, während alle Zellen über das Herzkreislaufsystem mit Sauerstoff versorgt werden.

Die Leistung aller Deiner Organe ist unter normalen physiologischen Umständen größtenteils von ihrer Sauerstoffversorgung abhängig. Im Ruhezustand verbraucht dein Herzkreislaufsystem lediglich 5% des absorbierten Sauerstoffs. In Situationen, die körperliche und geistige Aktivierung erfordern, kann sich Deine Herzdurchblutung jedoch bis auf das Fünffache steigern. Die Leistungsfähigkeit Deines Herzens und aller damit verbundenen Parameter ist daher ganz wesentlich von der zellulären und physiologischen Atmung abhängig, die einander auch beeinflussen können.

Je entspannter und rhythmischer Du atmest, desto besser für Deinen Körper. Dies gilt für Deine Atmung am Tag wie auch in der Nacht. Der Nachtatmung aber kommt besondere Bedeutung zu, denn wenn wir schlafen, finden unsere Atmung und unser Herzschlag idealerweise in einen bestimmten Rhythmus, der einem ganzzahligen Vielfachen entspricht. Auf vier Herzschläge kommt beispielsweise ein Atemzug (Verhältnis 4:1), oder anders ausgedrückt: während das Herz 60 Mal schlägt, wird 15 Mal ein- und ausgeatmet. Dieses Phänomen nennt man Respiratorische Sinusarrhythmie, kurz RSA. Im Spektrogramm Deiner HRV-Messung ist die RSA horizontal ablesbar im Bereich von 0,2 bis 0,34 Hz.

Wenngleich der Begriff „Arrhythmie“ etwas Negatives vermuten lässt, ist vielmehr das Gegenteil der Fall: RSA ist ein Jungbrunnen für Körper, Geist und Seele. Der Nachtschlaf ist nicht nur tiefenentspannend, sondern in hohem Maße erholsam – der Körper kann zelluläre Reparaturvorgänge verrichten und wird buchstäblich jede Nacht ein bisschen gesünder.

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Auch die Psyche hat einen enormen Einfluss darauf, wie Du atmest. RSA kann durch Emotionen ausgelöst oder unterdrückt werden. So gehen beispielsweise Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen mit deutlich niedriger RSA einher.

Beeinträchigend – sowohl für die HRV als auch die Atmung – sind ebenso Diabetes Mellitus Typ 2 und das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSA), das vorwiegend bei Menschen mit erhöhtem Body-Mass-Index, bei RaucherInnen oder in fortgeschrittenem Alter auftritt.

Dein Benefit

Eine HRV-Messung ist nicht nur ein ertragreiches Mittel in der Diagnose von Atmungsstörungen, sondern auch das Mittel der Wahl, wenn Du herausfinden möchtest, wie Du atmest. Ob sitzend vor dem Computer, in der Arbeit, beim Sport, nach dem Essen, beim Entspannen oder während Du schläfst: jede Aktivität ist gesondert einsehbar und kann gegenübergestellt werden.

Mit HRV-Messungen können ebenso Therapieerfolge – beispielsweise von Stresstherapien – validiert werden. Auch der positive Effekt von atemfokussierten, sanften Sportarten wie Yoga, Tai Chi, Qui Gong auf Atmung und Stressbewältigung ist durch die HRV-Messung visualisierbar. Evidenzbasiert kann mit HRV-Messungen nachgewiesen werden, dass Beatmungstherapien wie CPAP-Beatmung oder NIV-CPAP Beatmung Erfolg zeigen und nützlich sind.

Ein großer Vorteil Deiner 24-Stunden-Messung ist es, Dir Aufschluss darüber zu geben, wie Du atmest, und Dein Bewusstsein für die Atmung zu stärken.

»Die Bewusstwerdung des Atems ist die schnellste und einfachste Möglichkeit, mit unseren Gedanken ins Hier und Jetzt zu kommen.«

Markus Schirner

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